Liebe Eltern, liebe Schüler!

Erneut geht ein aufregendes Schuljahr in Wien dem Ende zu und viele Schlachten wurden erfolgreich geschlagen. Wir sind stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler, denn das Wort „Schlacht“ bringt wohl am besten zum Ausdruck, was oftmals im Klassenzimmer vor sich geht.

Ebenfalls als Schlacht kann man wohl die erstmalig durchgeführte Zentralmatura bezeichnen: Unsere Schülerinnen und Schüler müssen – unter dem Deckmantel der Fairness! – als Versuchskaninchen für ein standardisiertes Prüfungswerk herhalten; zumeist ohne Rücksicht auf das unterschiedliche Niveau vieler Schulen wird diese Prüfung, die nach wie vor für reichlich Verwirrung sorgt, abgehalten. Statt 60% korrekt gelöster Aufgaben brauchte es dann doch 63%, und dann ist nicht mal das ist bindend, weil bei der Benotung die Lehrer das letzte Wort haben.

Matura hin, Matura her, das Leben eines Schülers ist oftmals schwer. Der sich wie ein Virus verbreitende Massenkommunikationswahn hat bereits den Weg zu jedem Zwölfjährigen gefunden, und was bleibt sind verwunderte Eltern, die sich fragen, weshalb es ihren Kindern immer schwerer fällt, sich zu konzentrieren. So fand ich doch kürzlich nach einer Nachhilfestunde ein iPhone auf dem Boden auf meiner Toilette liegend. Der Schüler hatte es im Stress zwischen seinem Toilettenaufenthalt, der Nachricht, die er währenddessen schreiben wollte und der Aufgabe, die noch vor ihm lag, einfach vergessen.

Vor einigen Wochen erhielt ich eine SMS von einem Schüler, der gerade bei der Matura saß und mich fragte, ob ich seine Prüfungsfragen beantworten könne. Als ich mit einem schlichten „Nein“ antwortete, stieß ich auf Unverständnis. Es wäre kein, mir sofort die Hälfte des gewünschten Betrages auf ein Konto meiner Wahl zu transferieren und die andere Hälfte nach Beantwortung seiner Prüfungsfragen. Das alles, während er bei der Matura saß!

Diese Geschichte mahnt uns Lehrer, Eltern und Schüler etwas mehr darauf zu achten, wann wir wie, mit wem und in welchem Umfang kommunizieren. An alle Schülerinnen und Schüler: Gönnt euch einfach mal eine Pause und dreht das Handy ab! Wenn ihr am Lernen seid, sperrt es am besten ganz weg. Dies ist garantiert der beste Weg, um die Qualität, aber auch die Quantität eurer Freizeit zu steigern!

Ich wünsche allen, vor allem unseren hart arbeitenden Schülerinnen und Schülern, wohlverdiente Ferien und einen positiven Schulabschluss!

Euer Nachhilfefuchs von Lernen mit Freude